Als letzten Schritt in unserem Quantencomputer messen wir nun den
gewonnen Zustand unseres Systems (eigentlich würde es genügen,
 zu messen, wir messen aber jetzt 
 und 
), und rechnen danach klassisch weiter.
Die diskrete Fouriertransformation wird bei diesem Algorithmus dazu
benötigt, die Periode im Funktionsgraphen der modularen Exponentation
zu ermitteln, die unserer gesuchten Ordnung 
 entspricht. Dabei wird
praktisch der ,,Offset`` 
 eines erhaltenen Wertes 
ausgelöscht und die Periode finden wir in der gemessenen Amplitude
wieder (allerdings als Kehrwert und mit einem Faktor versehen),
zusätzlich tritt eine Phasenverschiebung auf, da wir aber sowieso nur
die Amplitude messen, können wir diese ignorieren.
Die Wahrscheinlichkeit, einen bestimmten Zustand 
 und
 (
) zu beobachten, beträgt:
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(17) | 
Da 
 nun aber die Ordnung 
 besitzt, können wir diese Summe
umschreiben, indem wir 
 setzen und erhalten:
 
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(18) | 
Wir können nun 
 ausklammern und 
durch 
 ersetzen, wobei dieser Rest noch so ,,verschoben``
wird, daß er im Intervall 
 liegt, wir schreiben dafür
 und erhalten
 
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(19) | 
Die Summe können wir nun als Integral schreiben ([Heu98] Eulersche Summenformel) und gewinnen daraus
 
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(20) | 
Wenn 
 (dies ist unabhängig von 
!) ist obiger
Fehlerterm durch 
 beschränkt und das Integral, also die
Wahrscheinlichkeit den Zustand 
 zu messen, ist
groß. Dies kann man sich z.B. am komplexen Einheitskreis
veranschaulichen, falls die einzelnen Amplituden ungefähr in die gleiche
Richtung ,,zeigen``, ergibt sich eine Verstärkung.
Wenn wir nun in dem Integral 
 substituieren, erhalten wir
 
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Nun können wir, da 
, mit einem Fehler von nur 
 die
obere Grenze des Integrals durch 
 ersetzen und bekommen
 
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 ist im Intervall 
, der
Betrag des Integral wird also für 
minimal und beträgt 
. Der Betrag dieser Größe ist eine
untere Schranke für die Wahrscheinlichkeit, einen bestimmten Zustand
mit 
 zu beobachten, deswegen ist diese
asymptotisch durch 
 beschränkt und für genügend
große 
 mindestens 
.
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Die Wahrscheinlichkeit 
 zu messen, beträgt also
mindestens 
, falls
| (23) | 
| (24) | 
Daraus erhalten wir:
| (25) | 
wobei wir 
 und 
 kennen.
Würde 
 nun 
 teilen, erhielten wir somit direkt unsere gesuchte
Ordnung 
. Dies ist allerdings im allgemeinen nicht der Fall, wir
können aber über einen kleinen Umweg trotzdem 
 ermitteln, indem
wir die sogenannte Kettenbruchentwicklung anwenden.
Da zu Beginn 
 gewählt wurde, gibt es höchstens einen Bruch
 mit 
, der obige Bedingung erfüllt. Wir erhalten diesen
Bruch vollständig gekürzt, indem wir 
 auf den nächsten Bruch
runden, der einen Nenner kleiner als 
 hat. Dieser Bruch kann
mittels Kettenbruchentwicklung von 
 effizient gefunden werden.
Ein (endlicher, einfacher) Kettenbruch ist ein Ausdruck der Form
 
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mit 
. Jede positive rationale Zahl
kann durch einen Kettenbruch dargestellt werden, der wie folgt
berechnet wird: Sei 
 und 
für ein 
. Wenn 
 dann sei 
 und 
 für ein 
 usw. Bei rationalem 
 terminiert dieser Prozeß und wir
erhalten die 
 der Kettenbruchentwicklung (vgl. [EJ94],
[Knu97] Analyse des Euklidischen Algorithmus).
Ist 
 nun teilerfremd zu 
, erhalten wir damit 
 (wir bekommen
durch die Kettenbruchentwicklung einen vollständig gekürzten
Bruch). Es gibt 
 mögliche Werte von 
 teilerfremd zu 
(
ist die Eulersche 
-Funktion, die die Anzahl der zu 
teilerfremden Zahlen angibt). Jeder dieser Brüche 
 ist nahe an
einem Bruch 
 mit 
. Es gibt zudem r mögliche
Werte für 
, da 
 die Ordnung von 
 ist.
Da jeder dieser Zustände mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens
 auftritt, erhalten wir 
 mit einer Wahrscheinlichkeit
größer oder gleich 
. Wenn wir nun ausnutzen, daß
 für eine Konstante 
 ist
(siehe [HW79], zitiert in [Sho97] und [EJ94]),
müssen wir das Experiment also nur 
 mal wiederholen,
um 
 mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu erhalten.
Dies kann in der Praxis noch weiter verbessert werden, indem bei
gemessenem 
 auch noch Zahlen nahe an 
 wie 
 ausprobiert werden, da auch diese noch eine einigermaßen
hohe Wahrscheinlichkeit haben, nahe an einem Bruch 
 zu sein.
Außerdem kann man die Rechnung nicht nur mit einem Kandidaten 
für 
, sondern, da der Bruch 
 ja vollständig gekürzt zu
 vorliegt, auch für 
 durchführen, ob diese
Werte vielleicht die Ordnung von 
 sind. Weiterhin ist es auch noch
möglich, daß man, wenn man zwei Kandidaten für 
 gefunden hat,
das kleinste gemeinsame Vielfache dieser beiden Werte ausprobiert,
auch dadurch lassen sich die Versuche auf dem Quantencomputer
reduzieren, so daß man zwar mehr klassische Nachbearbeitung braucht,
aber der schwierig zu realisierende Quantencomputer nur wirklich da
eingesetzt wird, wo er unbedingt benötigt wird.